Ein Selbsthilfeprojekt von Unternehmern in der zweitgrößten Stadt der Ukraine: täglich 8.000 Mahlzeiten gratis für die notleidende Bevölkerung.

Kharkiv (auch Charkiw oder Charkow) ist die zweitgrößte Stadt in der Ukraine. Vor dem Krieg lebten dort ca. 1,5 Millionen Menschen. Die Stadt ist nur ca. 40 Kilometer von der russische Grenze entfernt.

Bis vor wenigen Wochen war NEBO Restaurant & Lounge (Nebo bedeutet auf Ukrainisch „Himmel“) ein Gastrounternehmen mit mehreren Standorten. Jetzt versorgen sie mit drei Küchen und vielen Freiwiliigen ca. 8.000 Menschen täglich. Sie liefern warme Mahlzeiten an die Bevölkerung und an die Verteidiger der Stadt. Sehr  oft begeben sie sich selbst dabei in Lebensgefahr.

Geld, das sie bekommen, verwenden sie für den Ankauf von Rohstoffen und für Benzin und Diesel für die Lieferfahrzeuge.

Mitten im Krieg

Kharkiv liegt nahe genug bei Russland, sodass Artilleriegeschütze ihre todbringenden Geschosse auf die kleine Metropole abfeuern können. Jetzt liegt die Stadt in Trümmern, das Leid der Bevölkerung ist entsetzlich! Die Wasser- und Lebensmittelversorgung ist zusammengebrochen, Medikamente sind Mangelware.

Selbsthilfe für den „Himmel“

Aus diesem Grund haben sich einige Wirtschaftstreibende – vor allem die Gastronomen der Restaurantkette „NEBO“ – entschlossen, den Ärmsten der Stadt zu helfen. „NEBO“ bedeutet „Himmel“ und in dieser Zeit ist die kostenlose Verteilung von Lebensmitteln und warmen Mahlzeiten für viele ein himmlisches Geschenk. Und viele Kharkiver haben sich dieser Initiative angeschlossen, arbeiten in der Logistik, Küche und Auslieferung.

8.000 Mahlzeiten pro Tag

Täglich werden bis zu 8.000 warme Mahlzeiten, oft unter Lebensgefahr an Kindergärten, Schulen, Spitälern, alten Menschen geliefert. Sergej fährt täglich 100 km mit dem Bus, um die Ärmsten zu versorgen! Immer wieder begibt er sich dabei in Lebensgefahr. Aber die Nahrungsmittel werden dringend benötigt.

Hilfe zur Selbsthilfe

Wichtig ist für NEBO, möglichst vielen Menschen zu helfen. Sie wollen gar nicht nachdenken, was passiert, wenn die Vorräte ausgehen. In ihren Köpfen kreisen ständig die Fragen: Wie können wir noch mehr helfen? Wie können wir mehr Essen bereitstellen? Wie können wir die Anzahl der Lebensmittelpakete erhöhen? Wie können wir den medizinischen Bedarf abdecken?

Pressekonferenz in Wien

Bei einer improvisierten Pressekonferenz im April 2022 in Wien berichtete einer der Fahrer, selbst Wirtschaftstreibender und Besitzer von Fitness-Studios in Kharkiv, der gerade Hilfsmittel in die Ukraine brachte, von dieser Initiative.

Der Beitrag lief seit 2.5.2022 am ngotv Kanal auf OKTO.

Credits

Filmmaterial aus der Ukraine von NEBO

Musik

Postproduction

  • Ing. Herwig Röthy: Redaktion, Postproduction